Hosman (dt. Holzmengen, ung. Holcmány, lat. Helzmenia; Kr. Sibiu, ca. 22 km östlich von Hermannstadt [!Sibiu])
In der erst im Jahre 1319 urkundlich erstmals erwähnten Gemeinde aus dem Harbachtal, verwaltungsmäßig zum Leschkircher Stuhl gehörig, steht eine im 13. Jh errichtete, dem Heiligen Paulus geweihte, dreischiffige romanischen Pfeilerbasilika mit Westturm. Eine Besonderheit ist das kunstvoll gestaltete romanische Westportal mit zahlreichen Relieffriesen. Im 15. Jh. wird um die Kirche ein doppelter Bering, verstärkt mit 6 Türmen errichtet, die Seitenschiffe werden abgetragen und die Kirche wehrbar gemacht.
Im Jahre 1456 läßt der Fürst der Wallachei Vlad Ţepeş die Ortschaft niederbrennen, die beweglichen Besitztümer der aufgelassenen Pfarrei fallen 1479 an das Hermannstädter Kapitel. Die Provinz der Sieben Stühle unterstützt die Gemeinde Ende des 15., Anfang des 16. Jh., so dass die Einwohnerzahl sich langsam erholt (16 Wirte um 1500, 41 um 1532).
Es kommt jedoch zu Auseinandersetzungen mit den Nachbargemeinden Fofeldea (Hochfeld) und Ţichindeal (Ziegental) im Laufe derer 1535 ein Teil des Dorfes abbrennt.
Auch im 17. Jh. erlebt die Gemeinde keinen Aufschwung. 1601 stecken Truppen Michael des Tapferen die Kirchenburg in Brand und noch 1695 stehen 47 Höfe leer. Zur Verteidigung der Kirchenburg die 1706 erneut durch einen Brand beschädigt wurde, stehen um 1730 ganze 28 Feuerwaffen bereit.
Ein Spezifikum von Holzmengen ist die Entstehung einer siebenbürgisch-sächsischen katholischen Gemeinde, welche 1859 eine eigene Kirche errichtet. Diese Gemeinde existiert bis in die Zwischenkriegszeit.
Die von der Bevölkerungsstruktur her bis in das 20. Jh. weitgehend von Siebenbürger Sachsen bewohnte Gemeinde, erreichte im Jahre 1990 eine Einwohnerzahl von 1290 Personen.
Bibliographie: Fabini Hermann: Atlas der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen und Dorfkirchen, Bd. 1, Heidelberg/Hermannstadt: 1998; Fabritius-Dancu, Juliana: Sächsische Kirchenburgen aus Siebenbürgen, Sibiu/Hermannstadt 1980; Drăguţ, Vasile: Arta gotică în România, Bucureşti 1979; Gheorghiu, Theodor Octavian: Arhitectura medievală de apărare din România, Bucureşti 1985; Letz, Franz: Siebenbürgisch-sächsische Kirchenburgen, München 1970; Treiber, Gustav: Beiträge zur Geschichte mittelalterlicher Kirchen in Siebenbürgen, München: 1971; Vătăşianu, Virgil: Istoria artei feudale în Ţările Române, Bd. I, Bucureşti: 1959.